Das Walmdach ist in Europa bevorzugt in nördlichen und südlichen Regionen zu sehen, da dort sehr viele freistehende Häuser sind und diese dank der wetterresistenten Pfettendach-Bauform, auch starken Windböen und Regen standhalten. Die vier seitlichen Schrägen werden mit einem vollständigen Walm ergänzt.

Wie ist ein Walmdach aufgebaut?

Walmdach - Dach für das Haus im nordischen Stil Quelle: bigstock.at, ID: 105645614

Ein Walmdach besitzt immer einen Dachfirst. Der Walm ist die geneigte Dachgiebelseite, die typisch für diese Dachart ist. Das Walmdach bringt anhand seiner unterschiedlichen Ausprägungen Vorteile und Nachteile mit sich.

Bauweise

Das klassische Walmdach ist geometrisch ausgeglichen. Dies bedeutet, dass die Walme die gleiche Höhe und dieselbe Neigung wie die größeren seitlichen Flächen besitzen. Der Krüppelwalm, auch als Schopfwalmdach bekannt, hat kürzere Walme, die kürzer sind als die Traufe der seitlichen Dachflächen. Das Halbwalmdach oder Krüppelwalmdach verfügt über einen Walm, der genau bis zur Hälfte der Traufe der Seitenflächen reicht. Der Fußwalm beginnt senkrecht im oberen Walmabschnitt und wird nach unten hin schräg. Das Walmende ist auf der Traufhöhe der Dachseitenflächen erreicht.

Der seltene und eher unpraktische Niedersachsengiebel besitzt eine geneigte Dachfläche auf der Mitte der Giebelseite. Das Dach verläuft. darüber und darunter senkrecht.

Worauf ist bei einem Walmdach zu achten?

Es gilt zu beachten, dass diese Dachvariante ein wenig mehr Aufwand erfordert, als beispielsweise das herkömmliche Satteldach. Dies wiederum hat Mehrkosten als Folge.

Ein Satteldach fordert eine Investition von durchschnittlich sechzig Euro pro Quadratmeter Dachfläche. Das Walmdach hingegen kostet ungefähr achtzig bis hundert Euro je Quadratmeter.Darüber hinaus gilt zu beachten, dass das nach innen geneigte Walm einen Nachteil hat. Bei dieser Bauweise verliert man unter dem Dach ein wenig Wohnfläche. Besonders das Walmdach mit ausgeprägten Schrägen zu allen vier Seiten hin, schränkt die Nutzung des Dachbodens ein. Der Fußwalm hingegen lässt eine kreative Innenraumgestaltung zu.

Wie spart man Kosten beim Walmdachbau?

Das Haus mit einem attraktiven Walmdach zu versehen, erfordert eine höhere Investition. Dieser Luxus rechnet sich allerdings auf verschiedenste Weise. Zudem können die Kosten deutlich gesenkt werden. Zum Beispiel eine preiswerte Eindeckung des Daches kann einen preislichen Ausgleich schaffen, wenn dabei auf eine gute Qualität geachtet wird. Bei einem Altbau mit neuem Dachstuhl, können für den energetischen Anteil der Sanierungsmaßnahmen staatliche Fördergelder in Anspruch genommen werden, um Kosten zu sparen.

Was sind die Vorteile eines Walmdachs?

Ein Walmdach bringt jede Menge Vorteile mit sich. Der größte Vorteil besteht ohne Zweifel in der ästhetischen Optik. Im Vergleich zu langweiligen Satteldächern ist das Walmdach eine wohltuende attraktive Abwechslung. Ein Neubau mit dieser Dachform erhält eine hübsche nostalgische Note, welche mit der entsprechenden Fassadengestaltung ergänzt werden kann, Walmdachhäuser sehen vor allem in historisch geprägten Straßenzüge sehr gut aus und fügen sich zudem perfekt in das Landschaftsbild ein.

Ein Haus mit einem Walmdach trägt zudem zum Umgebungsschutz von architektonischen Denkmälern bei. Vorteilhaft ist, dass sich diese Dachform auch in Neubaugebieten hervorragend einfügt. Die Optik ist historisch und gleichzeitig modern. Ein weiterer Vorzug ist die ausgezeichnete Stabilität des Walmdachs. Die Gratpfetten, also die Sparren der Walme bilden zusammen mit dem First und der Traufe eine sehr belastbare Dreiecksverbindung. Das Walmdach hat unter anderem auch eine sehr lange Lebensdauer.

Vorteile im Überblick:

  • Hohe Lebensdauer der Dachschrägen
  • Hervorragende Wetter- und Windresistenz
  • Optisch sehr anspruchsvoll
  • Solarzellen können auf dem Dach installiert werden

Wie viel kostet ein Walmdach im Durchschnitt?

Steht der Dachstuhl, muss dieser mit einer Unterspannbahn und einer Traglattung versehen werden. Dann erfolgt die Eindeckung. Zu diesen Kosten kommt noch der Preis für die gesetzlich vorgeschriebene Wärmedämmung hinzu. Die Vorarbeiten des Dachdeckers erfordern in etwa Kosten von fünf bis zehn Euro pro Quadratmeter. Die Eindeckung des Walmdachs erfordert eine Investition, abhängig vom Material zwischen zwanzig und hundert je Quadratmeter. Eine nach neuestem Standard erfolgte Wärmedämmung kostet zusätzlich circa sechzig Euro pro Quadratmeter. Durch eine Ersparnis an Energie rechnen sich diese Kosten im Laufe der Jahre allerdings.

Beispiel für Kosten für ein 200 Quadratmeter Walmdach: Wird ein neues Walmdach mit 200 Quadratmeter Dachfläche errichtet, belaufen sich die Kosten für den Dachstuhl auf etwa neunzig Euro je Quadratmeter plus die Investition für eine hochwertige Eindeckung und eine gute Wärmedämmung.

Kostenübersicht (Beispiel)

  • Den Dachstuhl errichten: 18.000 Euro
  • Komplette Dachdeckerarbeiten: 14.000 Euro
  • Wärmedämmung: 12.000 Euro
  • Gesamtkosten: 44.000 Euro

Tipp: Werden die Arbeitskosten und die Materialkosten von den Firmen getrennt ausgewiesen,können die Rechnungen bei der nächsten Steuererklärung eingereicht werden, um Geld zu sparen.

Warum braucht man ein Walmdach?

Ein Grund, um sich ein Walmdach anzuschaffen, ist die Liebe zur Nostalgie. Diese Dachform wirkt besonders nostalgisch und fügt sich trotzdem auch in modernen Neubaugebieten hervorragend ein. Beliebt ist das Walmdach zudem, da es eine gute Möglichkeit bietet Solaranlagen anzubringen. Ein anderer Grund für ein Walmdach ist seine hohe Steifigkeit.

Dank der Dreiecksverbindung hat der Wind keine Angriffsfläche und das Dach kann mehr Last aushalten. Ein weiterer Grund, um sich ein Walmdach zu errichten, ist der konstruktive Bautenschutz, der durch diese Bauform entsteht. Das Walmdach schützt die Holzfassade perfekt vor Nässe. Ebenfalls ein Balkon wird mittels Walmdach gut geschützt.

Das Haus heizt sich zudem dank der langen Walme nicht so rasch auf und bringt vor allem in heißen Ländern einen unschlagbaren Vorteil.

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